Wir sehen, wie viele andere den Trends folgen und verspüren das Bedürfnis sie nachzumachen. Doch macht uns das wirklich langfristig glücklich?
Was macht uns glücklich?
Sinn und Glück werden oft gleichgesetzt – es handelt sich jedoch um ganz unterschiedliche Erfahrungen! Glück lässt uns für einen Augenblick Lust und Freude spüren. Der Weg dahin spielt keine allzu große Rolle. Ziel ist es, ein gutes Gefühl zu haben. Dieses Gefühl ist allerdings schnell vergänglich. Ein Beispiel: Denk an den Gegenstand, den du dir zuletzt gekauft hast. Löst er auch heute noch ein Gefühl von Glück in dir aus? Sinnhaftigkeit hingegen hält länger an. Hier spielt es sehr wohl eine Rolle, wie wir zu diesem Zustand kommen. Es geht um die Lebensführung. Das ist natürlich ein weites Feld. Wenn es aber um die Frage des Konsums geht, ist die Forschung auf etwas Spannendes gestoßen: Menschen, die nach Glück streben, nehmen häufiger, als dass sie geben. Im Gegensatz dazu finden Menschen, die nach Sinn streben, das Geben wichtiger.
Geben als Sinnstifter!
Verschiedene Studien zeigen, dass das Geben zu den stärksten Sinnstiftern gehört. Geben bedeutet Spuren zu hinterlassen, beizutragen, etwas Bleibendes zu schaffen. Erik H. Erikson beschreibt das als „die Liebe in die Zukunft tragen“. Man leistet einen Beitrag für die Gesellschaft und nachfolgende Generationen. Geben kann man zum Beispiel, indem man Kinder bekommt und erzieht, Bildung weitergibt oder sich politisch, kulturell oder sozial engagiert. Geben ist unabhängig vom Alter. Jeder kann einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Zudem zeigen Studien, dass das Geben, im Vergleich zum Nehmen, auch glücklicher macht. Wenn wir also nach Sinn streben, sollten wir geben. Das Glück kommt dabei als Nebenprodukt.
Geben oder Nehmen?
Natürlich spricht nichts dagegen zu „nehmen“, indem man konsumiert und sich etwas gönnt. Selbstfürsorge ist ein wichtiger Aspekt für unser Wohlbefinden. Aber er sollte nicht isoliert betrachtet werden. Welche Folgen hat mein Konsum für andere? Müssen andere Menschen oder Lebewesen dafür leiden? Wer nur “nimmt”, blendet Sinnfragen oft aus.
Sinnfragen
Geben bringt uns in Beziehung – mit anderen und mit dem, was uns wichtig ist. Es schafft das Gefühl, wirksam zu sein, gebraucht zu werden. Das stärkt unser Selbstwertgefühl und stiftet Sinn. Studien zeigen: Wer gibt, erlebt häufig Dankbarkeit, Zugehörigkeit und Bedeutsamkeit – zentrale Elemente sinnerfüllten Lebens.
Anderen zu helfen ist mehr als bloßer Altruismus. Es verankert uns in einem größeren Ganzen. Wenn wir beitragen können, wächst unser Gefühl von Verbundenheit und Selbstwirksamkeit. Wir erleben: Mein Tun zählt. Das ist nicht nur psychologisch wohltuend, sondern auch sinnstiftend.
Ja – wenn das Geben authentisch ist. Es erfüllt uns nicht, wenn es aus Pflichtgefühl geschieht oder aus Angst, nicht zu genügen. Aber wenn wir geben, weil uns etwas wirklich am Herzen liegt, dann fühlen wir uns lebendig und verbunden. Das sind Erfahrungen, die langfristig zu Glück und Sinn beitragen.
Indem ich achtsam werde für Gelegenheiten, mich einzubringen – mit meiner Zeit, meinem Wissen, meiner Aufmerksamkeit. Geben muss nichts Großes sein. Auch kleine Gesten der Fürsorge oder des Verstehens können bedeutsam sein. Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, findet viele solcher Möglichkeiten.
Indem ich herausfinde, was mir wirklich wichtig ist – und mich dort engagiere. Sinn entsteht, wenn Geben mit innerer Überzeugung geschieht. Es geht nicht darum, sich aufzuopfern, sondern darum, wirksam zu sein in einem Bereich, der mir am Herzen liegt. Dann kann Geben sehr erfüllend sein.
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