Erfüllung finden in einer höheren Macht
Menschen, die Erfüllung in einer höheren Macht finden, sind überzeugt davon, dass es etwas Größeres gibt als sie. Sie glauben zum Beispiel an Gott, Energien oder Mächte, der oder die jenseits der sichtbaren Wirklichkeit liegen. Ihr Glaube leitet sie im Leben und gibt ihnen Kraft. Trifft das auf dich zu? Inwieweit du Erfüllung in einer höheren Macht findest, kann du mit dem Schnelltest herausfinden.
Zwei Sinnquellen
In diesem Quellgebiet kannst du aus zwei Sinnquellen schöpfen: Religion meint, eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben und sich an religiösen Werten zu orientieren. Zum Beispiel kannst du zu Gott beten oder dein Leben nach einer religiösen Lehre ausrichten. Spiritualität steht für eine Verbundenheit mit etwas Größerem. Beispielsweise kannst du meditieren oder dich in Achtsamkeit üben. Religion wird meist in Gemeinschaften oder Kirchen ausgeübt und bezieht sich auf Glaubensgrundsätze (zum Beispiel aus der Bibel, dem Koran oder der Tora). Dagegen ist die Ausgestaltung von Spiritualität freier und individueller.
Eine höhere Macht und die vier Sinnelemente
Warum diesem Quellgebiet Sinn entspringt, lässt sich mithilfe der vier Sinnelemente herleiten: Der Glaube an eine höhere Macht geht einher mit einer Lebensphilosophie, die uns hilft, unsere Erfahrungen zu begreifen und in unser Leben einzuordnen. Wenn dies gelingt, erscheint uns das Leben stimmig. Zudem verleiht die Überzeugung, dass eine höhere Macht uns erschaffen hat und unser Handeln bewertet, unserem Leben Bedeutsamkeit. Eine höhere Macht gibt in vielen Fällen auch Gebote und Richtlinien vor, wie wir unser Leben führen sollen. Hierdurch wird Orientierung gefördert. Außerdem erleben wir uns in der Beziehung zu etwas Größerem oder in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten als zugehörig.
Eine höhere Macht als eines von fünf Quellgebieten
Religion galt lange Zeit als die wichtigste Sinnquelle. Heute belegt sie Platz 3 in den Top 10 Sinnquellen. Allerdings finden nicht alle Menschen Erfüllung in einer höheren Macht. Etwa die Hälfte der Deutschen bezeichnet sich als weder religiös noch spirituell. Wenn du dich dazuzählst, kannst du dich bei „Struktur und Sicherheit“, „Wir- und Wohlgefühl“, „Selbstverwirklichung“ oder „das größere Ganze“ auf die Suche nach weiteren Sinnquellen begeben.
Sinnfragen
Der Glaube an eine höhere Macht muss heute nicht mehr an feste Dogmen gebunden sein. Viele Menschen denken in größeren Zusammenhängen – sie spüren, dass es „mehr“ geben könnte als das Sichtbare. Das kann sich in Naturverbundenheit, universellem Vertrauen oder spiritueller Offenheit zeigen. Entscheidend ist nicht, wie man das „Mehr“ nennt, sondern ob es Resonanz stiftet und Orientierung gibt.
Weil uns der Glaube an eine höhere Macht über uns selbst hinausweist. Er kann Trost spenden, wenn das Leben brüchig wird – und Orientierung bieten, wenn vieles offen ist. In Krisenzeiten zeigt sich oft: Das Vertrauen, dass „etwas“ trägt, kann Halt geben. Wer Sinn in einer höheren Instanz sieht, erlebt oft auch das eigene Leben als eingebunden in ein größeres Ganzes.
Religion ist meist an Tradition, Rituale und Gemeinschaft gebunden. Spiritualität dagegen ist individueller: Sie beschreibt ein persönliches Empfinden von Verbundenheit mit etwas Größerem. Viele fühlen sich spirituell, ohne sich einer Religion zugehörig zu fühlen – sie suchen Sinn, Tiefe und Transzendenz, aber auf eigene Weise.
Ja – das ist heute sogar sehr verbreitet. Menschen glauben an eine ordnende Kraft, an das Universum, an etwas Göttliches – ohne einer Religion anzugehören. Diese Form des Glaubens ist oft undogmatisch, aber nicht weniger sinnstiftend. Wichtig ist die innere Beziehung zur „höheren Macht“, nicht das Etikett.
Wer an eine höhere Macht glaubt, erlebt das eigene Leben oft als bedeutungsvoll eingebettet. Forschung zeigt: Solcher Glaube kann Sinnerleben stärken – besonders in schwierigen Zeiten. Er kann helfen, Verantwortung zu übernehmen, Hoffnung zu bewahren und sich als Teil eines größeren Zusammenhangs zu verstehen.