Das kann uns schnell überfordern, sodass wir uns manchmal nach einfachen Erklärungen und Antworten sehnen. Doch genau da liegt die Gefahr. Hier können ideologische Bewegungen ansetzen und uns mit vermeintlich „einfachen“ Lösungen Sinn anbieten.
Da setzen jene Bewegungen an
Diese Bewegungen können sich auf alle Sinnelemente stützen, was wir am Beispiel von Scientology herleiten können. Innerhalb der Bewegung nimmt man sich als zugehörig wahr. Man gehört einer Gemeinschaft an, ist eingeladen sich zu treffen oder an Kursen teilzunehmen. Die Bewegung bietet auch Orientierung. Durch die starren Vorgaben und klaren Überzeugungen wird eine Richtung vorgegeben. Dieser Richtung sollte man folgen und sie nicht verlassen. Die Vorgaben und Handlungsvorschläge, genauso wie die angebotenen Kurse zur Selbsterkenntnis und -verbesserung, vermitteln Bedeutsamkeit. Denn: wenn man sich so verhält, wie es gelehrt wird, befindet man sich auf dem „richtigen“ Weg. Gleichzeitig wird durch die Weisungen ein scheinbar widerspruchsfreies, „richtiges“ Weltbild geschaffen, welches das Erleben von Stimmigkeit fördert.
Doch hier liegt das Problem. Denn die Werte, Weltanschauungen und Handlungsvorschläge, die durch solche Bewegungen vermittelt werden, können gefährlich sein. Am Beispiel von Scientology lässt sich erkennen, dass teilweise auf eine Machtausübung gesetzt wird, die andere Personen unterdrückt. Dabei wird versucht, die Freiheit und Gleichheit der Menschen zu unterbinden. Gleichzeitig werden die Mitglieder manipuliert. Deren Ängste, Krisen und Unsicherheiten werden geschürt mit dem Ziel, dass sie sich an die Vorgaben halten und an die Bewegung binden. Für die Führenden bedeutet das eine Zunahme von Macht und Gewinn.
Wie schaffen wir es, solche Manipulationen zu umgehen?
Um uns nicht „verlocken“ zu lassen und mit dem Überangebot an Möglichkeiten und Entscheidungen umgehen zu können, ist es wichtig, dass wir uns selbst, unsere Werte und Einstellungen kennen. So lassen wir uns nicht so leicht von Komplexität überfordern und von scheinbar „einfachen“ Lösungen überzeugen. Dazu müssen wir lernen, mit Unstimmigkeiten umzugehen. Die Welt, in der wir leben, ist vielschichtig; selten gibt es nur die eine, eindeutige, richtige Antwort. Gleichzeitig müssen wir ins Handeln kommen, niemand kann uns das abnehmen. Auch kein verlockendes „einfaches“ und angeblich „richtiges“ Weltbild.