Gründe dafür, warum wir arbeiten, können so vielfältig sein, wie es arbeitende Menschen gibt. Für die meisten von uns ist Arbeit zuerst einmal eine Notwendigkeit oder Möglichkeit, Geld zu verdienen und den Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber Menschen sind prinzipiell tätige und schaffende Wesen - wofür die Arbeit einen sehr guten Rahmen liefern kann. Vor allem, wenn sie sinnvoll ist! Wenn wir uns ansehen, womit wir unsere Lebenszeit verbringen, kommt Arbeit bereits auf Platz 3, nach dem Schlafen auf Platz 1 und dem Entspannen und der Pflege sozialer Kontakte auf Platz 2. Das verdeutlicht, dass das Wie unserer Arbeit eine große Rolle spielen sollte.
Was ist sinnvolle Arbeit?
Eine berufliche Tätigkeit wird als sinnvoll erlebt, wenn wir sie als bedeutsam und stimmig erfahren, uns zugehörig fühlen und durch eine Orientierung, einen Zweck motiviert werden. Theoretisch sollte jede Arbeit sinnvoll sein – indem sie etwas erschafft, eine Dienstleistung oder ein Produkt, das für andere nützlich oder wertvoll ist. Dennoch kommen zunehmend mehr Menschen an einen Punkt, an dem sie beginnen, die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit zu hinterfragen. Und gleichzeitig nimmt das Bedürfnis nach sinnvoller Arbeit zu.
Was macht berufliche Sinnerfüllung mit uns?
Wenn wir unsere berufliche Tätigkeit als sinnvoll erleben, wirkt sich das auch positiv auf unser Leben außerhalb der Arbeit aus. In vielen Fällen können wir uns bei der Arbeit auch selbst verwirklichen. Sinnquellen wie Herausforderung, Entwicklung, Leistung, Macht, Kreativität und Wissen sind hier zentral. Zudem geht berufliche Sinnerfüllung mit höherer Arbeitszufriedenheit, beruflicher Leistung, Lebenszufriedenheit und allgemeiner seelischer und körperlicher Gesundheit einher.
Fehlender Sinn in der Arbeit?
Wird die eigene Arbeit als sinnleer wahrgenommen, dann belastet uns das. Damit können Symptome wie Schmerzen im Nacken und Rücken, Müdigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit einhergehen. Je mehr wir unter beruflicher Sinnleere leiden, desto wahrscheinlicher kommt es zu einer beruflichen Sinnkrise. Darunter kann auch die generelle Sinnerfüllung im Leben leiden.
Schlechte Arbeitsbedingungen oder eine fehlende Passung zwischen mir und meiner Position können sinnvolles Arbeiten verhindern. Ist das der Fall, sollten wir uns die Frage stellen, wie wir die Situation verändern können. Gleichzeitig gilt es, die Berufstätigkeit nicht mit Erwartungen zu überfrachten. Sie sollte zwar sinnvoll sein, muss aber nicht die Quelle unseres Lebenssinns sein. Dafür gibt es viele bessere Optionen!
Sinnfragen
Arbeit strukturiert unseren Alltag, gibt uns Aufgaben und – im besten Fall – das Gefühl, gebraucht zu werden. Viele erleben in ihrer Arbeit Zugehörigkeit, Wirksamkeit und persönliche Entwicklung. Arbeit sichert nicht nur das Einkommen, sie kann auch helfen, unseren Platz in der Welt zu finden.
Sinn ist ein starker Motivator. Wenn wir unsere Arbeit als bedeutsam erleben, steigert das Engagement und Wohlbefinden. Entscheidend ist, ob wir das Gefühl haben: Ich tue etwas, das zählt – für mich, für andere, für das größere Ganze.
Das kommt darauf an. Auch scheinbar sinnleere Tätigkeiten können durch andere Lebensbereiche kompensiert werden. Aber auf Dauer fehlt etwas, wenn wir uns im Beruf nur noch „funktionieren“. Menschen brauchen das Gefühl: Ich bin mehr als mein Output.
Weil sich vieles verändert hat. Die Zeiten, in denen man „einfach dankbar“ war, sind vorbei. Heute fragen viele: Passt das, was ich tue, zu dem, was mir wichtig ist? Wer Freiheiten hat, stellt Sinnfragen. Und das ist durchaus ein Fortschritt.
Fragen Sie sich: Erlebe ich mein Tun als stimmig mit meinen Werten? Fühle ich mich zugehörig? Wird meine Arbeit als relevant wahrgenommen – von mir selbst oder von anderen? Wenn Sie hier häufiger mit „nein“ antworten, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
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