Die sogenannte Breite, Balance und Tiefe führen zu mehr Sinnerfüllung. Was versteht man unter den Begriffen, wie setzt man sie um und warum ist das hilfreich?
Breite der Sinnquellen
Forschungen haben uns gezeigt, dass es wichtig ist, hinsichtlich der verschiedenen Sinnquellen breit aufgestellt zu sein. Das bedeutet, dass wir eine höhere Sinnerfüllung haben, wenn wir nicht nur aus einer oder einigen wenigen Sinnquellen schöpfen, sondern aus mindestens vier! Wichtig ist dabei, dass diese sich nicht widersprechen.
Was bringt uns das? Fokussieren wir uns nur auf eine Sinnquelle, kann es sein, dass wir leichter in eine Sinnleere oder Sinnkrise rutschen, sobald wir weniger aus ihr schöpfen können, oder sie ganz wegbricht. Ein sehr häufiges Beispiel ist hierfür das Ausziehen der eigenen Kinder aus dem Elternhaus. Stützte sich das Sinnerleben nur auf das Versorgen der Kinder, so wird es vermutlich zu einem Problem kommen, sobald diese das Elternhaus verlassen. Die Sinnquelle bricht weg oder verringert sich. Haben wir aber mehrere Sinnquellen in unserem Leben, können diese den Ausfall einer anderen ausgleichen, sodass nicht gleich unser gesamtes Weltbild zusammenbricht. So ist es sogar möglich, trotz widriger Lebensumstände – wie im eindrucksvollen Leben von Etty Hillesum – ein sinnvolles Leben zu führen.
Balance der Sinnquellen
Außerdem ist es förderlich, eine Balance zwischen den Quellgebieten zu haben. Auch hier zeigen Studien, dass das Vorhandensein von mindestens drei der Quellgebiete mit höherer Sinnerfüllung einhergeht, im Vergleich zu nur einem oder zwei. Dadurch, dass man sich auf mehrere, sehr unterschiedliche Bereiche im Leben fokussiert, lernt man sich besser kennen, nimmt sich in vielen Facetten war und erlebt sich als lebendig, beteiligt und involviert.
Tiefe der Sinnquellen
Studien zeigten, dass nicht jede Sinnquelle gleich viel Sinnerfüllung ermöglicht . Sie unterscheiden sich darin, wie sehr sie über das Selbst hinausgehen – was die Forschung als Tiefe bezeichnet. So berichten Menschen umso mehr Sinn, je mehr sie von sich selbst absehen und eigene Bedürfnisse hintanstellen können.
Was bedeutet das konkret? Es zeigt sich, dass vor allem die Quellgebiete ein größeres Ganzes und eine höhere Macht mit mehr Sinnerfüllung einhergehen. Hierbei werden die eigenen Bedürfnisse und die eigene Person relativiert, um einer höheren Sache zu dienen. Beispiele dafür sind, sich in eine religiöse Gemeinschaft einzubringen, Naturverbundenheit zu leben oder sich sozial zu engagieren.
Schwierigkeit der Selbstüberschreitung
In unserer hochindividualisierten Welt ist es nicht immer ganz einfach, sich selbst zu überschreiten. Aktuelle Trends rufen zur ständigen Selbstoptimierung auf. Dabei wird unsere Aufmerksamkeit zunehmend auf uns selbst gelenkt. Diese andauernde Selbstbeobachtung kann uns überfordern. Doch Selbstüberschreitung hat, im Gegensatz dazu, auch nichts mit Selbstvergessenheit zu tun. Das Hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse und des eigenen Befindens setzt auch voraus, sich selbst zu kennen und anzunehmen.
Sinnerfüllung ist also nicht gleich Sinnerfüllung. Sie nimmt zu, wenn unsere Sinnquellen eine gewisse Breite und Tiefe und unsere Quellgebiete eine gewisse Balance aufweisen.
Möchtest du genauer wissen, aus welchen Sinnquellen du deine Sinnerfüllung schöpfst? Ob du eine breite, tiefe und balancierte Sinnerfüllung hast? Das kannst du mit Hilfe der Quellensuche herausfinden. Um ein breiteres, balancierteres und tieferes Sinnerleben zu fördern, kannst du das Abomodell abschließen und persönliche Impulse dazu bekommen, wie sich das umsetzen lässt.