Sinnblog
Sinn in verschiedenen Lebenssituationen
Blog #50

FOMO: Warum Vergleichen unglücklich macht

Schon wieder etwas verpasst, schon wieder nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort und alle anderen haben es miterlebt.

Ein junges Mädchen das auf dem Bett liegt klappt nachdenklich und traurig den Laptop zu.

FoMO, Fear of Missing Out, beschreibt das Phänomen, Angst davor zu haben, etwas zu verpassen. Der Gedanke, dass wir gerade woanders sein wollen, dass wir etwas Wichtiges nicht mitbekommen haben. Das kann sich ziemlich blöd anfühlen. Kommt dir das bekannt vor? Und wenn ja, warum macht uns das eigentlich so viel aus?

Was ist FoMO?

FoMO kann uns überall begegnen, egal ob online oder offline, immer dort, wo wir mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Stell dir vor: Eine Freundin schwärmt von einer Feier, zu der du gar nicht eingeladen warst. Ein Kollege erzählt begeistert von einer tollen Weiterbildung, während du krank im Bett lagst. Oder du scrollst durch die Sozialen Medien und siehst, wie scheinbar alle anderen den Sommer am Strand in der Sonne genießen, während du im grauen Alltagstrott feststeckst. Und da ist es plötzlich, dieses nagende, unangenehme Gefühl, welches wir neumodern unter FoMO verstehen, die Angst, etwas zu verpassen.

Woher kommt das Gefühl von FOMO?

FoMO entsteht, weil wir Menschen ein starkes Bedürfnis haben dazuzugehören und nichts Wichtiges verpassen wollen. Soziale Medien verstärken dieses Gefühl, da wir ständig sehen, was andere tun. Bewusst oder unbewusst der Tatsache, dass wir dabei nur einen kleinen Ausschnitt des Lebens der anderen sehen, bleiben wir mit dem Gefühl zurück, außen vor zu sein. Zusätzlich erzeugt dies  gesellschaftlichen Druck - immer erfolgreich, aktiv und dabei zu sein.  Ein ständiges Vergleichen und Bedürfnis nach Anerkennung.

Was hat FoMO mit dem Sinn im Leben zu tun?

Studien zeigen, dass Menschen, die häufig von FoMO betroffen sind, weniger Sinn in ihrem Leben sehen. Daraus ergibt sich ein Teufelskreis: Sie verbringen mehr Zeit auf Social-Media, was die FoMO wiederum verstärkt. Das wiederum führt nicht nur zu einem höheren Social-Media-Konsum, sondern wirkt sich zusätzlich nachteilig auf das  Wohlbefinden aus und kann dazu führen, dass der eigene Lebenssinn  häufiger in Frage gestellt wird.

Gegen FoMO und für mehr Sinn

Die gute Nachricht: Wir können FoMO entschärfen und das bedrückende Gefühl minimieren. Der Schlüssel liegt darin, mehr Sinn in unser Leben zu bringen. Wenn du eine klare Vorstellung davon hast, was dir wirklich wichtig ist, fällt es dir leichter, Prioritäten zu setzen. Hast du Ziele, die dich erfüllen, und gehst du Aktivitäten nach, die dir Freude und Bedeutung schenken, stärkt das deine innere Zufriedenheit. Dadurch kannst du dem Drang widerstehen, immer überall dabei sein zu müssen. So gewinnst du mehr Gelassenheit und kannst die kleinen Momente genießen. Das Gefühl, etwas anderes könnte gerade besser sein, tritt in den Hintergrund.

Mit einem klaren  Sinn in deinem Leben kannst du das Gefühl von FoMO auf ein gesundes Maß reduzieren und stattdessen den Fokus auf das richten, was dein Leben wirklich wertvoll macht.

Quellen

Montag, C., Müller, M., Pontes, H. M., & Elhai, J. D. (2023). On fear of missing out, social networks use disorder tendencies and meaning in life. BMC psychology, 11(1), 358.

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